Voigt

97. Sonntagsvortrag

Dorfordnungen als Anfang der Demokratie in Thüringen

97. Sonntagsvortrag
im Teehaus Hummelshain

Wolfgang Voigt spricht in seinem Bildvortrag über historische Thüringer Dorfordnungen, die er als Anfänge der Demokratie betrachtet, und in denen das Thema Bier eine erstaunliche Rolle spielt.

Von vielen Dörfern unserer Region sind aus der Zeit vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert sogenannte Dorfordnungen überliefert. Diese Dokumente regelten als eine Art örtliche Verfassung detailliert das Zusammenleben der Gemeindemitglieder, die Rechte und Pflichten der Einwohner.

Wolfram Voigt aus Schkölen, der sich durch seine fundierten Publikationen und Vorträge zur Flurnamenforschung, zu den ältesten Bäumen im Saale-Holzland-Kreis und den Spuren des frühen Christentums einen Namen gemacht hat, wird sich beim 97. Sonntagsvortrag den Dorfordnungen widmen, über die er interessante Erkenntnisse gewonnen hat. Voigt geht darauf ein, welche Rolle beim Zustandekommen und Durchsetzen der Dorfordnungen die Obrigkeit, Amtsschösser, Schultheiße - aber vor allem auch Gemeindemitglieder selbst spielten. Er sieht in diesen Dokumenten in vielerlei Hinsicht erste Anfänge der Demokratie in Thüringen.

Erstaunlich auch, welch große Rolle in diesen Dokumenten das „liebe Bier“ spielt. So geht es in der Hummelshainer Dorfordnung in etwa der Hälfte der 42 Artikel unmittelbar um den Gerstensaft, angefangen bei hygienischen Vorschriften zum Brauen bis hin zum Bier als universelle Strafe für Verstöße gegen die Dorfordnung.

Nach dem Vortrag lädt der Förderverein Schloss Hummelshain e.V. aber nicht zum Bier, sondern traditionsgemäß zu Rotwein und Fettbroten ein.


Sonntag, 24. März 2024
15 Uhr
Teehaus am Alten Jagdschloss Hummelshain