btb2025

Bautagebuch 2025


Die Dachsanierung am neuen Jagdschloss ist abgeschlossen, die wunderschöne Landschaft aus Ziergittern, Wetterfahnen, Giebeln, Spitzen und unzähligen Sandsteinornamenten und -elementen konnte Dank vieler Fördermittel von Bund und Land Thüringen, der tatkräftigen Hilfe von Deutscher Stiftung Denkmalschutz, Deutscher Gesellschaft für Chronometrie und unzähliger Einzelspenden wieder im historischen Aussehen gestaltet werden. Wir sind stolz auf das Erreichte und auf das Engagement aller Beteiligten. 

Jetzt geht es um neue Ziele: In diesem Jahr wollen wir das große Eingangsportal in Angriff nehmen. Außerdem muss das Schloss von unten trockengelegt werden. Hier im Bautagebuch können sie uns und den Handwerkern über die Schulter schauen.

24. April 2025: Die Mitarbeiter der Eisenberger Restaurierungswerkstatt Gold'n Art erneuern an den beschädigten Gemäldeflächen im Festsaal die Kompressen. Das geschieht heute bereits zum dritten Mal. Die Kompressen bestehen aus einem saugfähigen Material, welches beim Trocknen die schädlichen Salze aus dem Mauerwerk zieht. In 14 Tagen wird durch eine Laboruntersuchung ermittelt, ob das angestrebte Ziel erreicht ist. Dann kann der nächste Restaurierungschritt erfolgen.

16. April 2025: Heute haben die Mitarbeiter der Firma Boock unweit der Hirschgruppe die letzte Teilfläche der künftigen Blühwiese bearbeitet. Es wurden Bodenarbeiten ausgeführt und das spezielle Saatgut eingebracht. Finanziert wird das Projekt als Ausgleichsgleichsmaßnahme vom Hochspannungsleitungsbetreiber 50 Hertz. Nun hoffen wir, das nach wochenlanger Trockenheit endlich Regen fällt und das Saatgut keimen kann.

7. April 2025: Die erste Teilfläche der geschädigten Holzvertäfelungen aus dem Festsaal wird derzeit in der Tischlerwerkstatt Holger Zastrau in Wernburg restauriert. Zunächst erfolgte die Trocknung des Bauteils. Es bestätigt sich, dass durch die jahrelange Feuchtigkeit nicht nur die furnierten Paneele, sondern auch das Rahmenwerk stark gelitten haben und ganz oder teilweise erneuert werden muss. Derzeit fertigt der erfahrene Tischlermeister und Restaurator neue Paneele mit Eichenfurnier an.

2. April 2025: Nachdem die Wandtemperatur die notwendigen 15 Grad erreicht hat, gehen die 2024 begonnenen Restaurierungsarbeiten am Wandfries des Festsaales weiter. Die Hauptaufgabe besteht derzeit in der Entfernung schädlicher Salze, die sich durch die langjährige Durchfeuchtung des Mauerwerks gebildet haben. Dazu hat Restaurator Christian Seiler heute auf den betreffenden Wandbereichen spezielle Kompressen aufgebracht. Dieser Vorgang muss mehrfach wiederholt werden. Der Erfolg wird durch Messungen des Salzgehalts überprüft, bis kein schädlicher Einfluss mehr nachweisbar ist.

10. März 2025: Nach der im Zuge der Schwammsanierung erfolgten kompletten Erneuerung des Unterbaus im EG-Flur erfolgt jetzt der Wiedereinbau des Parkettes durch Herrn Seidemann von der Holzmanufaktur Herzog in Abstimmung mit unserem Archtiekten Dr. Seelig. Alle Stäbe und Einzelteile wurden zuvor von der Firma MTB mit Mikrowelle und zusätzlich in einer Trockenkammer behandelt. Dabei kommt jedes Parkettteil genau an die Stelle, an der es sich ursprünglich befunden hat - ein anspruchsvolles Puzzlespiel.

4. März 2025: Nach den Feinarbeiten zur Herrichtung der Flächen hat das Gärtnerteam um Frank-Rainer Boock heute mit der Aussaat begonnen. Hier soll kein Englischer Rasen angelegt werden, sondern entsprechend der naturschutzfachlichen Vorgaben mittelfristig eine naturnahe Blühwiese entstehen. Ausgebracht wird deshalb ein regionalspezifisches Saatgut für sandige Böden.

4. März 2025: Wo 2023 noch drei riesige Barackenruinen standen und sich Müllberge türmten (Fotos ganz unten), haben gestern die Arbeiten zum Anlegen einer naturnahen Parkwiese begonnen. Ausgeführt wird das Projekt von der Jenaer Firma Garten- und Landschaftsbau Gärtnerei Boock, einem Fachbetrieb mit 125-jähriger Tradition. Als erster Arbeitsschritt muss die Fläche manuell gründlich von Steinen und Wurzeln befreit werden, bevor die maschinelle Bodenbearbeitung erfolgen kann. Das Vorhaben wird finanziert vom Berliner Netzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH im Rahmen einer  Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau der Hochspannungsleitung Pulgar-Vieselbach.

3. März 2025: Nach der letzten Schwammbekämpfungsmaßnahme, dem Schäumen einer Wand im Ausstellungsbereich, hat nun der Wiedereinbau des Fußbodens im unteren Flur des Östlichen Treppenhauses begonnen. Als Unterbau wurden 55 Säcke zementgebundener Blähton eingebracht, darauf Fermacell-Platten. Auf diesen wird anschließend das mit Mikrowelle behandelte historische Parkett eingebaut.

12. Februar 2025: Eigentlich sollte heute im Austellungsbereich des Herzogin-Agnes-Flügel nur die alte Spanplattenverkleidung von der Wand entfernt werden. Doch schon beim Abnehmen der ersten Platte musste Handwerker André Fiedler feststellen, dass sich hinter der Verkleidung der Echten Hausschwamm ausgebreitet hat. Das ist nicht verwunderlich, da dieser Bereich unmittelbaren Kontakt mit dem schon behandelten Befallsbereich hat. Also wurden neben den Spanplattenauch alle anderen Holzbauteile und das Myzel selbst sorgfältig entfernt. Dem wird nun eine fachgerechte Schwammbehandlung der Mauer folgen.

6. Februar 2025: Zur Abwehr einer akuten Gefährdung arbeiten Handwerker der Kunstschmiede Gerhardt aus Knau heute rund in 35 m Höhe am Hauptturm des Neuen Schlosses. Dazu ist ein 70-Tonnen-Kran der Firma Otto Fischer aus Neustadt/Orla im Einsatz. Seit langem schon bereitet der Zustand der schmiedeeisernen Wasserspeier in Gestalt von Drachen Sorge. Einzelteile sind in der Vergangenheit bereits abgebrochen. Wie sich jetzt herausstellt, sind auch die Verankerung der über 100 Kilo schweren Teile im Sandstein teilweise desolat. Auf Initiative des Fördervereins werden die kunstvollen Wasserspeier heute abgebaut und zunächst eingelagert. Die Arbeiten führt die Firma Gerhardt kostenlos aus; der Kraneinsatz wird aus Spendenmitteln finanziert. Ein Team des MDR-Thüringen-Journals und andere Medienvertreter begleiten die Arbeiten.

8. Januar 2025:  Die sanierte Turmhaube des Treppenturms mit der wunderschönen Wetterfahne - bislang war sie durch die Gerüstkonstruktion verdeckt. Heute haben die Mitarbeiter der Firma Sanow das günstige Wetter ausgenutzt, um mit dem Rückbau zu beginnen.